Was wünschen sich niedergelassene Ärzte von dem psychiatrischen Krankenhaus, in das sie ihre Patienten überweisen? Auswertung einer Einweiserbefragung

Autor/innen

  • Wolfgang Schreiber
  • Hildegard Hadersdorfer

DOI:

https://doi.org/10.5283/pf.34

Schlagworte:

Einweisende, niedergelassene Ärzte, „ absolute Problemhäufigkeit“

Abstract

Einleitung: Einweisende Ä;rzte sind wichtige Kunden jedes (psychiatrischen) Krankenhauses. Sie nehmen entscheidend darauf Einfluss, welche Patienten zur Aufnahme kommen – die Erfassung ihrer Erwartungen an die Klinik hat daher strategische Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Krankenhauses. Material und Methoden: Zur Erfassung der Zufriedenheit der einweisenden Ä;rzte wurde ein Fragebogen mit 20 Fragen zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Klinik an 375 Einweiser geschickt, von denen 181 (48%) antworteten. Um gezielt besonders kritische Bereiche zu identifizieren, wurde für jedes Item die „absolute Problemhäufigkeit“ (nach Ruprecht, 2000a und 2000b) berechnet, d. h. der prozentuale Anteil aller Einweiser, die dieses Item als problemhaltig bzw. suboptimal gelöst beurteilen. Ergebnisse: Besonders kritisch beurteilt wurden die Arzneimitteltherapie bei Entlassung (87%), die Unkenntnis unseres medizinisch-psychiatrischen Fortbildungsangebots (86%), das psychopathologische Zustandsbild der Patienten bei Entlassung, d.h. ein oftmals als verfrüht beurteilter Entlasszeitpunkt (81%) und eine verzögerte Laufzeit der Arztbriefe (77%). Schlussfolgerungen: Die Erfassung der „absoluten Problemhäufigkeit“ erleichtert die Identifikation strategisch problematischer Klinikbereiche und ermöglicht zugleich eine Ressourcen schonende Erfassung von Verbesserungspotentialen. Weiterhin können Management und Mitarbeiter für die Erwartungen der einweisenden Kollegen sensibilisiert werden.

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Veröffentlicht

2010-08-25

Ausgabe

Rubrik

Supplementbeitrag